Änderung des Waffengesetzes

Liebe Schützen, liebe Jäger,

 

auf 144 Seiten Hauptantrag und weiteren gut 100 Seiten Änderungen und Beschlussempfehlungen erleben Sie heute ein Paradebeispiel an Bürokratieabbau. Also an umgekehrten Bürokratieabbau.

Es reicht wieder einmal nicht, eine EU-Richtlinie einfach in nationales Recht zu überführen, nein, wie schon bei Klima und Grenzwerten muss wieder alles deutlich verschärft und komplizierter gemacht werden. Dass GB und Dänemark bereits mit ähnlichen Regelungen wirkungslos gescheitert sind, hält hier natürlich keinen ab.

Lysander Spooner hat es einst auf den Punkt gebracht: „Waffen zu verbieten, weil Kriminelle sie benutzen, bedeutet, den Gesetzestreuen zu erzählen, dass ihre Rechte und Pflichten nicht von ihrem eigenen Verhalten abhängen, sondern von dem der Schuldigen und der Gesetzlosen.“

Liebe Kollegen von der Union und insbesondere der CSU, erklären Sie das zu Hause ihren herausragend gesetzestreuen Sportschützen und Jägern, deren Schützenwesen von der UNESCO erst zum Kulturerbe erklärt wurde und warum Sie ihnen so sehr misstrauen.

Und so verrennt man sich in Details zu Magazinen und Waffenteilen, während an den relevanten Stellen wieder jede konkrete Regelung fehlt. Denn Sie hätten die Möglichkeit gehabt, klar zu definieren, dass ein Training mit Kurzwaffe unter Wettkampfbedingungen, z.B. 6Serien a 5Schuss innerhalb von 45Minuten die Anforderungen erfüllt und man so mit mehreren Waffen pro Tag rechtskonform trainieren kann. Aber nö, das wäre wohl zu praxisnah, davon findet sich nichts.

Stattdessen fragt sich jetzt auch jeder Pfadfinder, ob ihn Armbrust, Pfeil und Bogen demnächst nicht mit einem Bein im Gefängnis stehen lassen.

Ich habe die hier vorliegenden Unterlagen wirklich akribisch dahingehend untersucht, wie sie nun Kriminalität, Amokläufe und Terror verhindern. Aber die Anhänger derartiger Vorhaben haben Sie offensichtlich völlig vergessen, so dass diese sich auch weiterhin anderer, leider wohl bewährter, Quellen bedienen müssen. Für die ändert sich einfach: nada – gar nichts.

Man fragt sich also wirklich, was Sie den Menschen mit diesem Gesetzentwurf eigentlich verkaufen wollen? Sicherheit ist es jedenfalls nicht!