„Bundesgesundheitsminister Spahn sagte laut SWR immerhin schon am 02.03.2020, „Alles, was die Ausbreitung reduziert, ist sinnvoll“ und am 04.03.2020 laut Spiegel: „Die Sicherheit der Bevölkerung geht im Zweifel vor. Auch vor wirtschaftlichen Interessen.“
Auch eine ganze Woche später finden Veranstaltungen statt oder auch nicht, ohne dass es eine bundesweit einheitliche und klare Richtlinie gibt. Statt dessen betont Spahn immer wieder, dass die endgültige Verantwortung nicht beim Bundesministerium liege.
Derweil läuft die Pandemie in Italien unmittelbar vor unseren Augen wie in Zeitlupe ab und lässt keinerlei Zweifel, was Deutschland und den anderen europäischen Staaten noch bevorsteht. Der Umgang mit dem neuartigen Virus gleicht so vielmehr einer medizinischen Salamitaktik, wohl verbunden mit der Hoffnung, dass die in Italien getroffenen Einschnitte hier nicht erforderlich sein werden. Wie unrealistisch das ist, beweist Italien, indem die dort getroffenen Maßnahmen wohl schon zu spät kamen.
Während in Sachsen ab heute, 12.3.2020, Großveranstaltungen ab 1000 Besuchern untersagt sind und den Hochschulen eine Verschiebung des Semesterbeginns empfohlen wird, fehlt die Konsequenz an anderer Stelle.
Dabei sind Schulen und Kindereinrichtungen bekannt als ‚Durchlauferhitzer‘ für Infektionskrankheiten aller Art. Die Forderung nach einer deutschlandweiten 14-tägigen Schulpause ist deshalb mehr als gerechtfertigt. Abzuwarten, bis jeweils in den Klassen die ersten infizierten Kinder festgestellt werden, um dann nur punktuell Schulen zu schließen, wie derzeit praktiziert, ist angesichts der Ansteckungsgefährdung durch das Coronavirus mindestens leichtfertig und würde dem verkündeten ‚absoluten Krisenmodus‘ in keiner Weise gerecht.
Deshalb sollten wir anerkannten Experten wie dem Virologen Alexander Kekulé umgehend folgen, der gegenüber dem Deutschlandfunk schon vor Tagen die Forderung nach mindestens zwei Wochen ‚Corona-Ferien‘ in Schulen und Kindergärten aufmachte.
Stellen wir nach zwei Wochen fest, dass sich die Infizierten-Zahlen unauffälliger entwickeln als angenommen, haben wir nichts verloren. Steigen sie erwartungsgemäß an, haben wir wertvolle Zeit gewonnen und die Kontakte von Millionen Bürgern zu möglichen Infektionsquellen signifikant reduziert.“
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