Capitol – Die Bilder haben nicht nur einen Verantwortlichen

Seit gestern füllen die Bilder vom Capitol in Washington unsere Bildschirme. Zweifellos hat Trump den Bogen zu oft mehr als überspannt.

Gleichwohl ist er aber ebenso zweifellos nicht alleine für die Spaltung und das gegenseitige Hochschaukeln der Lager in den USA verantwortlich.

Schon die deutschen Medien feuern seit 4 Jahren aus allen Rohren gegen den künftigen Ex-Präsidenten, selbst ein Mindestmaß an Objektivität war dabei stets völlige Fehlanzeige.
Alleine der Vergleich mit dem „Reichtagssturm“ in Berlin, dem Schaum vor dem Mund bei Kritik an unserer Regierung – wer sich nicht selbst aus allererster Hand informieren kann, dem dürfte dieser Tage einmal mehr das Unbehagen überkommen, sich dauerhaft „aufgearbeiteter Information“ oder Kampagnen gegenüberzusehen.

Die hiesigen Protagonisten liefern auch prompt, wenn ausgerechnet Ramelow von einem am Amt klebenden Präsidenten spricht oder Merkel sinngemäß zitiert wird, Gewinner und Verlierer hätten ihre Rolle zu spielen.

Dabei ist unsere Demokratie gewiss kein Spiel, sie ist Ernst, sie ist Herausforderung, sie ist Verantwortung und sie hat Glaubwürdigkeit und Integrität verdient.

Als noch vor wenigen Wochen nicht nur in Washington ganze Straßenzüge brannten, waren jene, die nun von Putschversuchen und ähnlichem sprechen, auffallend still. Auch in den Medien.
Diese Einseitigkeit, diese ideologisch gefilterte Wertung von dem was wirklich ist, die verzerrt die Realitäten und begräbt Objektivität und Transparenz. Und jeder, der sich daran beteiligt, trägt nicht minder auch die Verantwortung für die schweren Schäden an unserer Demokratie wie ein Präsident, der seine Zunge oft nicht im Griff hat.